Der kolumbianische Politiker Miguel Uribe

Attacke bei Wahlkampfveranstaltung Prominenter Politiker in Kolumbien angeschossen

Stand: 08.06.2025 14:26 Uhr

Miguel Uribe will Amtsinhaber Petro bei den Präsidentschaftswahlen herausfordern. Nun wurde der Oppositionspolitiker bei einer Wahlkampfveranstaltung angeschossen und schwer verletzt.

In Kolumbien ist der prominente oppositionelle Politiker Miguel Uribe, der bei der Präsidentenwahl 2026 kandidieren will, angeschossen worden. Er wurde bei der Attacke schwer verletzt. Lokale Medien berichteten, er befinde sich in einem ernstem Zustand und werde in einem Krankenhaus behandelt.

In einer Erklärung der oppositionellen konservativen Partei Demokratisches Zentrum hieß es, Uribe habe eine Wahlkampfveranstaltung in einem öffentlichen Park im Stadtteil Fontibon in der Hauptstadt Bogotá abgehalten, als "bewaffnete Personen ihm in den Rücken schossen". Nach Angaben von Rettungskräften erlitt der 39-Jährige zwei Schussverletzungen in den Kopf und eine ins Knie. Neben Uribe sollen zwei weitere Menschen verletzt worden sein.

Wie der kolumbianische Verteidigungsminister Pedro Sanchez mitteilte, wurde eine Verdächtiger im Zusammenhang mit der Tat festgenommen. Die Behörden untersuchten, ob weitere Personen beteiligt waren. Medienberichten zufolge handelte es sich bei dem mutmaßlichen Schützen um einen 15 Jahre alten Jugendlichen.

Regierung verurteilt Angriff

Die Regierung des linksgerichteten kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro verurteilte den Angriff aufs Schärfste: "Diese Gewalttat ist nicht nur ein Angriff auf seine Person, sondern auch auf Demokratie, Gedankenfreiheit und die legitime Ausübung eines politischen Amtes in Kolumbien", erklärte das Präsidialamt. Auch die USA "verurteilen aufs Schärfste den Mordversuch" an dem kolumbianischen Senator, heißt es in einer Erklärung von US-Außenminister Marco Rubio.

Uribe ist einer prominentesten Kritiker des derzeitigen Präsidenten Petro. Er gehört einer Familie an, die schon länger die Politik des Landes mit prägt. So war sein Großvater Julio César Turbay von 1978 bis 1982 Präsident des südamerikanischen Landes. Mit Ex-Präsident Álvaro Uribe ist Miguel Uribe jedoch nicht verwandt.

Seit 2022 ist Uribe auch Senator. Vorher war als Kommunalpolitiker in Bogotá aktiv. 2019 kandidierte er für das Bürgermeisteramt in der Hauptstadt, unterlag jedoch.

Rubio macht Kolumbiens Staatschef mitverantwortlich

US-Außenminister Marco Rubio hat nach der Tat an Kolumbiens Staatschef Gustavo Petro appelliert. Der linke Präsident solle die "hetzerische Rhetorik" herunterfahren und kolumbianische Amtsträger schützen, schrieb Rubio auf der Plattform X. "Die ist eine direkte Bedrohung für die Demokratie und das Ergebnis der gewalttätigen linken Rhetorik aus den höchsten Ebenen der kolumbianischen Regierung", so Rubio. "Die Vereinigten Staaten verurteilen den Mordanschlag auf Senator Miguel Uribe aufs Schärfste."

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete tagesschau24 am 08. Juni 2025 um 03:30 Uhr.